I. Terminologisches
Im Wort Salonmusik werden zwei Momente miteinander verbunden: auf der einen Seite eine zunächst durch das Wort selbst nicht weiter charakterisierte Musik oder Musikausübung und auf der anderen Seite ein bestimmter architektonischer Ort im aristokratischen oder bürgerlichen Kontext, der Salon im Sinne eines größeren Raumes, der dem Empfang von Gästen dient. Schon die für den deutschen Sprachraum wohl erste lexikalische Behandlung in Johann Heinrich Zedlers Universal-Lexikon Aller Wissenschaften und Kuenste, welche bißhero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden (Art. Haupt-Saal, Bd. 12, Halle/Lpz. 1735, Sp. 842f.; unter dem Lemma Salon, ebd., Bd. 33, Lpz. 1742, Sp. 1121 wird auf die Artikel Haupt-Saal und Saal verwiesen) verknüpft diesen architektonischen Bedeutungsaspekt des Wortes Salon mit einem sozialen und einem geselligen, wenn es heißt, Salon sei gleichbedeutend mit Haupt-Saal, »welcher wegen seiner Groesse mit Saeulen unterstuetzet, und zu grossen Gastereyen und Taentzen bequem zu gebrauchen« sei. »Dergleichen Saele waren bey denen Alten sehr in Gebrauche und musten ihre Pracht sehr vermehren; wie denn auch in dergleichen Zimmern alle Auszierung und Herrlichkeit zusammen gebraucht werden muß....