*31. Mai 1773 in Berlin, †28. April 1853 in Berlin, Dichter, Übersetzer, Herausgeber und Dramaturg. Den Sohn eines belesenen Handwerkers zog es früh zur Literatur und zum Theater. Bereits als Schüler des Berliner »Friedrich-Gymnasiums auf dem Werder« zeichnete er sich durch Schreib- und Theaterversuche aus und wurde von seinem Lehrer Friedrich Eberhard Rambach (1767–1826) als ungenannter Mitarbeiter bei seinen Romanen herangezogen. Auf der Schule schloß er Freundschaft mit seinen Mitschülern Wilhelm von Burgsdorff (1772–1822), W. H. Wackenroder und Wilhelm Hensler (1772–1835), dem Stiefsohn des Komponisten und kgl. Musikdirektors J. F. Reichardt. Nach dem Abitur studierten Wackenroder und Tieck gemeinsam in Halle (1792/93), Erlangen (1793) und Göttingen (1793/94), Wackenroder Jura, Tieck Theologie. Ohne Abschluß kehrte Tieck im Winter 1794 nach Berlin zurück und lebte als freier Schriftsteller und Übersetzer, u. a. für Christoph Friedrich Nicolais (1733–1811) Almanach Straußfedern. Das zusammen mit Wackenroder in Erlangen verbrachte Sommersemester 1793 mit der Entdeckung der altdeutschen Kunst der Dürerzeit in Nürnberg, der italienischen Renaissancemalerei in Schloß Pommersfelden und der Reise nach Bayreuth und ins Fichtelgebirge gilt als Geburtsstunde der Romantik. Tieck, der bereits auf der Schule Cervantes’ Don Quixote und...