*6. Febr. 1521 in Nürnberg, †20. Aug. 1574 in Heidelberg, Lautenist und Komponist. Sein Vater Jörg, Trompetenmacher und Barbier in Nürnberg, wird 1535 und 1552 in Akten erwähnt; er starb vor 1565, dem Todesjahr seiner Frau Christina. Als seinen Lehrer bezeichnet Sebastian Ochsenkun in seinem Tabulaturbuch von 1558 den verstorbenen Hans Vogel, der demnach nicht mit dem noch 1563 in Nürnberg bezeugten Lautenmacher gleichen Namens identisch ist. Neben Nürnberg kommt als Ausbildungsort auch München in Frage, wohin Pfalzgraf Ottheinrich um 1536 einen Knaben (Ochsenkun?) zur Ausbildung beim Hoflautenmeister schickte und wo 1550 bis 1560 eine »Hanns Voglin Lutinistin« nachzuweisen ist, möglicherweise die Witwe des 1550 als Mitglied der Hofkapelle genannten Hans Vogel (K. Dorfmüller 1967, S. 29). 1543/44 war Ochsenkun im Dienst Ottheinrichs in Neuburg. Spätestens 1552 folgte er seinem Herrn nach Heidelberg, wo er anscheinend auch nach dessen Tode (1559) noch die Stellung eines Kurfürstlichen Hoflautenisten innehatte. 1561 führte ihn der Nürnberger Rat nicht mehr als Bürger, da er »so langer jar sich in der Pfalz diensten enthalten«. Seine Frau Sibylla starb 1560, am 11. Sept. (vielleicht auch als 1571, Sept., zu lesen). Zwei mutmaßliche Söhne Sebastians...