* 2. Aug. 1905 in München, † 5. Dez. 1963 ebd., Komponist. Hartmann erhielt in der Jugend intensive musikalische Eindrücke durch das Musikleben seiner Vaterstadt, der er zeit seines Lebens fest verbunden blieb. In der autobiographischen Skizze (Kleine Schriften, S. 11) zählt er bes. verschiedene Opernbesuche dazu (u. a. C. M. von Webers Freischütz). Nachdem Hartmann kurzzeitig einer Art Büroarbeit nachgegangen war, begann er 1924 ein Studium an der Akademie der Tonkunst in München. Seine Lehrer waren Ernst Gaetke und Gustav Trampler (Posaune) und Joseph Haas (Komposition). Das Studium bei Haas brach er 1929 wegen zu großer Meinungsverschiedenheiten über kompositorische Freiheiten ab. Als Komponist versuchte er, sich in verschiedene Strömungen der 1920er Jahre einzufinden, einmal in Solo- oder Kammermusikwerken, dann aber auch in dem fragmentarischen Zyklus von Kurzopern Das Wachsfigurenkabinett (1929/30). Von Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Die Juryfreien, für die er Konzertveranstaltungen mit moderner Musik organisierte. Politisch stand Hartmann der Linken nahe, ohne sich einer Partei organisatorisch anzuschließen, jedoch mit zahlreichen persönlichen Beziehungen. Seine Haltung läßt sich als linksbürgerlicher, sozialistisch getönter Humanismus fassen. Die Machtübernahme der Nazis empfand der Achtundzwanzigjährige daher sofort als äußerst bedrohlichen, sein...