*8. März 1840 in Verona, †21. Juli 1891 in Monza, Dirigent und Komponist. Faccio erhielt in Verona beim Organisten Giuseppe Bernasconi und bei Gaetano Costalunga Unterricht und setzte ab 1855 seine Studien am Kons. von Mailand bei Stefano Ronchetti-Monteviti fort. Hier begann seine enge, lebenslange Freundschaft mit A. Boito, mit dem zusammen er auch die ersten Erfahrungen in der Komposition sammelte. Gemeinsam mit Boito unternahm Faccio eine Studienreise nach Paris, um seine musikalische Ausbildung zu vervollkommnen. Nach seiner Rückkehr nach Mailand debütierte Faccio als Opernkomponist an der Scala mit I profughi fiamminghi (1863 Mailand). Diese Oper nach einem Libretto von Emilio Praga, einem Vertreter der sog. Mailänder Scapigliatura, brachte ihm den Ruf des Erneuerers und Angehörigen der antiverdianischen Opposition ein. In seiner zweiten Oper, Amleto (1865 Genua), nach einem Libretto von Boito, kündigten sich jene gewagten dramaturgischen Vorstellungen an, die von Boito im Mefistofele realisiert werden sollten. Nach einem Achtungserfolg bei der UA in Genua wurde Amleto 1871 an der Scala wiederaufgeführt, stieß jedoch bei Publikum und Kritik auf eine derartige Ablehnung, daß Faccio beschloß, das Opernkomponieren aufzugeben und sich vollständig seiner...