*23. Mai 1794 in Prag, †10. März 1870 in Leipzig, Komponist, Pianist und Dirigent. Moscheles, Sohn eines Tuchhändlers, erhielt nach ersten Gitarren- und Klavierstunden ab 1804 Unterricht bei Fr. D. Weber (frühester Konzertauftritt 1806, 1808 erstmals mit eigenen Kompos.), nach der Übersiedelung nach Wien (1808) bei Albrechtsberger (Kp.), Salieri (Kompos.; von 1811 bis 1814 war Moscheles Adjunkt am Kärntnertor-Theater) und Joh. A. Streicher (Kl.). Schon vor dem Umzug hatte er sich mit Beethovens neuesten Klavierkompositionen vertraut gemacht. Bis 1820 blieb Moscheles in Wien (abgesehen von Konzertreisen, erstmals 1816 nach München, Dresden und Leipzig, im Winter 1818/19 hörte Schumann Moscheles in Karlsbad) und zählte dort nach einigen Jahren zu den gesuchtesten Pianisten und Lehrern (insb. nach dem Erfolg der Marche d’Alexandre-Var. op. 32, 1815). Er machte die Bekanntschaft zahlreicher Musiker, darunter M. Giuliani, Joh. N. Hummel, J. Mayseder, Meyerbeer und Spohr; auf einen Auftrag Artarias hin fertigte er unter Beethovens Aufsicht 1814 an Hummels Stelle den Klavierauszug des Fidelio an. Von 1820 bis 1825 unternahm Moscheles größere Konzertreisen. Er besuchte Paris (erstmals 1820/21), London (1821), Hamburg, die preußischen, sächsischen und thüringischen Städte und Residenzen, Frankfurt, Offenbach (wo er die Mozart-Autographen im Verlagshaus...