* 21. November 1718 auf Gut Wendemark (Brandenburg), † 22. Mai 1795 in Berlin, Musiker und Musikschriftsteller. Über Marpurgs Herkunft und Jugend ist nichts bekannt. Alle frühen Daten gehen wesentlich auf E. L. Gerber zurück, der sich auf Marpurg selbst beruft, sind bisher aber, mit Ausnahme von Geburtsdatum und -ort (W. Thamhayn 1897) nicht verifiziert worden. Wo Marpurg, der offenbar aus wohlhabenden Verhältnissen stammte, zur Schule gegangen ist und studiert hat, ist unklar. In jedem Falle war er seit dem Beginn der 1740er-Jahre in Paris, offenbar als Sekretär des Generalleutnants und dilettierenden Flötisten Friedrich Rudolf von Rothenburg (1710–1751), in dessen Diensten sich auch Chr. G. Krause befand und dem Marpurg die Buchausgabe seines Critischen Musicus gewidmet hat. Dort sind auch mindestens zwei Musikdrucke unter seinem Namen publiziert worden, darunter einer für Rothenburgs Instrument, die Flöte. Es scheint so, dass er in Paris auch in näheren Kontakt mit den französischen Aufklärern, namentlich d’Alembert, gekommen ist. Um 1746 muss Marpurg in Berlin eingetroffen sein, vielleicht im Gefolge Rothenburgs, der trotz seiner Konversion zum Katholizismus in die friderizianischen Dienste zurückgekehrt ist. Relativ bald nach seiner Rückkehr hat Marpurg in Berlin, zweifellos nach französischem Vorbild, eine publizistische Kontroverse mit Johann...