* 20. Januar 1855 in Paris, † 10. Juni 1899 in Limay nahe Mantes bei einem Fahrradunfall, Komponist. Sein Vater Prosper Chausson (1804–1894) war Bauunternehmer und wirkte an der Neugestaltung von Paris durch Baron Haussmann mit, seine Mutter, Stéphanie-Marceline, geborene Levreau (1820–1888) entstammte einer Notarsfamilie. Die Jugend Ernest Chaussons war durch die Reaktion auf die Folgen des frühen Todes zweier seiner Geschwister geprägt, denn die Eltern schirmten den Knaben, nachdem er kurze Zeit das Collège des Dominicains besucht hatte, von der Außenwelt ab und ließen ihn durch den Privatlehrer Léon Brethous-Lafargue unterrichten und erziehen. Dieser vermittelte ihm eine hervorragende musikalische, künstlerische und literarische Bildung, besuchte mit ihm die Pariser Museen und literarische Zirkel. Am wichtigsten für Chausson neben dem Musizieren im Elternhaus wurde der Salon von Madame Berthe de Rayssac, in dem er seit 1874 verkehrte und u.a. mit den Malern Fantin-Latour und Odilon Redon sowie mit d’Indy und vielen bedeutenden Literaten zusammentraf. Zunächst betätigte er sich literarisch, verfasste ein Journal intime, das auch eine Novelle mit dem Titel Le Tambour enthält. Seinen Roman Jacques (1876 oder 1877) vernichtete er selbst. Seine reiche Korrespondenz, besonders die mit Madame de Rayssac,...