*13. April 1797 in Kupp (Schlesien; heute Kup, Polen), †9. April 1849 in Trier, Volksliedsammler. Nach dem Besuch der Schule in Brieg (heute: Brzeg) studierte Schottky Rechtswissenschaften und Germanistik an der Univ. Breslau bei Johann Büsching und Friedrich Heinrich von der Hagen, deren Forschungen zu Altertumskunde und mhd. Dichtung ihn inspirierten. Seit 1816 in Wien, studierte er ab 1817 – mit Hilfe eines Stipendiums des preußischen Unterrichtsministeriums – alte Hss. und nahm seine publizistische Tätigkeit auf. Schon bald müssen die Jahrzehnte währenden Kontakte zu Erzherzog Johann von Österreich (1782–1859) eingesetzt haben (noch 1848 gratulierte Schottky ihm zur Wahl zum Deutschen Reichsverweser). In der von diesem geleiteten Wildensteiner Ritterschaft auf blauer Erde (1813–1823) war Schottky Mitglied als turnierfähiger Knappe. Erzherzog Johann, der seit Anfang des 19. Jh. bedeutend auf die österreichische Volkskultur einwirkte, unterstützte offensichtlich auch Schottkys Sammeltätigkeit und Forschungen, die ihren frühen Höhepunkt in den 1819 mit Franz Tschischka herausgegebenen Oesterreichischen Volksliedern fanden. 1822 bis 1824 war Schottky Gymnasiallehrer in Posen. In den folgenden Jahren betrieb er Bibliotheks- und kunsthistorische Studien u. a. in Prag (1828–1831), wo er in Kontakt zu Paganini trat, München (dort wurde er unmittelbar Zeuge der städtebaulichen...