* 7. März 1875 in Ciboure (bei Saint-Jean-de-Luz), † 28. Dezember 1937 in Paris, Komponist. Die Mutter (Marie Delouart, 1840–1917) war baskischer Herkunft. Die Familie des Vaters ([Pierre] Joseph Ravel, 1832–1908) stammte aus der Schweiz. Joseph Ravel wohnte seit etwa 1868 in Neuilly und hielt mehrere Patente für Erfindungen, von denen einige zur Vorgeschichte des Automobilbaus zählen. Seit Juni 1875 lebte die Familie (wieder) in Paris. Der zweite Sohn (Edouard Ravel, 1878–1960) wurde dort geboren. Die materiellen Lebensumstände der Familie waren bescheiden, aber gesichert. Für alle Mitglieder des vierköpfigen Haushalts bildete der familiäre Mikrokosmos zeitlebens einen wesentlichen persönlichen Rückhalt. Joseph Ravel, Musikliebhaber mit guten Kenntnissen, förderte die musikalischen Interessen seines Sohnes Maurice von Anfang an. Den ersten Klavierunterricht erhielt Ravel ab Mai 1882 bei Henry Ghys. Sein erster Lehrer in Harmonielehre, Kontrapunkt, Komposition war der Delibes-Schüler und Rompreisträger Charles-René (1863–1935). In diesem Unterricht entstanden erste kompositorische Arbeiten (Variationen über ein Thema von Schumann; Variationen über ein Thema von Grieg u. a.), denen Charles-René rückblickend attestiert, sie enthielten »des aspirations vers l’art recherché, élevé, quintessencié, dont il fait aujourd’hui sa noble et constante préoccupation« (Brief von Charles-René an Roland-Manuel, 1913, zit. bei Roland-Manuel 1948...