I. Historischer Abriss
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches (476) wurde der Süden Galliens von den Westgoten besetzt, während im Norden das Königreich der Franken entstand. Chlodwig I., der von 481 bis 511 König der Franken war, trat im Jahr 500 zum Katholizismus über. Aber seine Nachfolger, die Merowinger (511-751), konnten die Einheit seines Königreiches nicht erhalten. Es umfasste vier sehr unterschiedliche Gebiete, nämlich Aquitanien, Burgund, Neustrien und Austrien. Im Jahr 751 setzte Pippin der Kurze den merowingischen König Childerich III. (743-751) ab und begründete die Dynastie der Karolinger (751-987), indem er seinen Platz einnahm. Im Jahr 754 ließ er sich vom Papst salben und führte so im Frankenreich das auf göttliches Recht begründete Königtum ein. Sein Sohn Karl der Große (768-814) errichtete das Kaiserreich 800 n.Chr. wieder. Dieses überlebte ihn selbst aber nicht lange: Der Vertrag zu Verdun aus dem Jahr 843 schrieb das Auseinanderfallen des fränkischen Reiches in ein Mittel-, Ost- und Westreich fest. Aus seinem westlichen Teil, den Karl II. der Kahle (843-877) erhielt, entstand Frankreich, während Deutschland sich aus dem östlichen Teil bildete, der Ludwig dem Deutschen (843-876) zufiel.
Indirekt beeinflusst durch Invasionen, besonders der Normannen, entstand im 9. Jahrhundert das Lehenssystem;...