I. BegriffWiener Schule ist der Begriff, der heute Arnold Schönberg und seine (Wiener) Schüler, vornehmlich Alban Berg und Anton von Webern, bezeichnet. Die auch sonst gängigen Formulierungen haben terminologisch besondere Voraussetzungen. »Wiener atonale Schule« (so K. Wörner, Musik der Gegenwart, Mz. 1949) setzt »Wiener klassische Schule«, wie bei Guido Adler und seinen Schülern allgemein gebräuchlich (z. B. bei H. Jalowetz, in: SIMG 12, 1910 / 11, S. 418 u. a.), voraus, der Begriff Neue respektive Zweite Wiener Schule eine ›alte‹ respektive ›erste‹. Als solche gilt heute auch (z. B. P. Rummenhöller, Die musikalische Vorklassik, Mn. / Kassel 1983) die vorklassische mit G. Chr. Wagenseil, dem Klavierlehrer der Kaiserin Maria Theresia, und M. G. Monn, dem Organisten der Karlskirche. (Zu Werken Monns hat Schönberg auf Veranlassung G. Adlers 1911 Generalbässe ausgesetzt [DTÖ XIX / 2 = Bd. 39, 1912] und später Bearbeitungen gefertigt [s. Schönberg GA 27, Ser. A 1976, Ser. B 1977–1987]). Diese (erste) ›Wiener Schule‹, wegbereitend für die Wiener Klassiker, die Wiener klassische Schule, wurde von Adler als Gegengewicht zu der von Hugo Riemann erforschten und propagierten →Mannheimer Schule favorisiert.Der Ausdruck Schule hat in dem hier gegebenen Begriff mehr als üblich...