Amen (hebr.), adjektivisch mit der Bedeutung ›feststehend, wahrhaft, gültig‹, markiert im Sinne von ›So sei es, so geschehe es‹ im christ­lichen Gottesdienst einen formelhaften Schluß im Zusammenhang mit Gebet und Lobpreisung, Segnung und Sakramentspendung. Wie das Alleluia, so galt auch das Amen als ein hl. Wort (vgl. Apocalypsis 5,14, 7,12 u.a.) und wurde ohne Übersetzung aus der Synagoge in die Kirche übernommen. Es wird hauptsächlich als Akklamation zu Orationen und als Zustimmung zur Doxologie verwendet. In der Verbindung mit dem Gebet dient es allgemein der Bestätigung fremder Rede, speziell der Bekräftigung von Bann- und Fluchsprüchen (verschiedene Belegstellen im AT), im besonderen betont es die eigene Bindung und Treue gegenüber dem Wort, auch dem Wort der Verkündigung, das mit Amen als Wahrheit und Ver­pflichtung gekennzeichnet und entgegengenommen wird. Mit der Formulierung »[…] in saecula saeculorum. Amen« beschließt das Amen das Gotteslob unter der zeitlosen Perspektive des Immerwährenden. Entsprechend der unterschiedlichen Verwendung im Gottesdienst nimmt das Amen musikalisch unterschiedliche Gestalt an. Gemeinsam ist den einfachen wie den notenreicheren Formeln der Charakter einer ›Kadenz‹, die als musikalisches Äquivalent für Sinn und Bedeutung des Amen verstanden werden kann. Die Formulierung des musikalischen Schlusses wird...