* 9. Okt. 1835 in Paris, † 16. Dez. 1921 in Algier, Komponist, Organist, Pianist und Pädagoge. Camille Saint-Saëns wuchs als Einzelkind in der Obhut zweier Frauen auf, seiner Mutter Clémence, geb. Collin (1809–1888) und deren Adoptivmutter Charlotte-Françoise Masson (1781–1872). Der Vater Jacques-Joseph-Victor (1798–1835), aus einer alteingesessenen normannischen Familie aus der Gegend von Dieppe stammend und als Beamter (sous-chef de bureau) im Innenministerium beschäftigt, starb wenige Monate nach der Geburt seines Sohnes, am 30. Dez. 1835, an Lungentuberkulose. Die Eltern waren zwar musisch begabt, aber keine ausgebildeten Musiker. Daher übernahm die Großtante, eine versierte Pianistin, die musikalische Erziehung des kleinen Camille, der schon sehr früh außerordentliche Fähigkeiten zeigte und am Klavier sein absolutes Gehör offenbarte. Bereits mit zweieinhalb Jahren lernte er Noten lesen und arbeitete seine erste Klavierschule innerhalb eines Monats durch. Die früheste erhaltene Komposition, ein Klavierstück, ist mit »1839/22 mars« datiert, zwei Jahre später entstanden das erste Klavierlied, die Romance Le Soir, und 1842 das erste Kammermusikwerk, eine Sonate für Klavier und Violine. Die enormen Fortschritte als Pianist wie als Komponist sind um so bemerkenswerter, als die Begabung des jungen Camille von...