*vor 1500 in Lichtenfels, †26. Febr. 1552 in Ölsnitz (Vogtland), Musiktheoretiker und Komponist. Heinrich Faber ist vermutlich identisch mit dem Altisten Hainrich Lichtenfels (Lychtenfels), der 1515 bis 1524 der Hofkantorei König Christians II. von Dänemark (bis 1523 in Kopenhagen) angehörte. Sein Geburtsdatum wäre demnach im letzten Jahrzehnt des 15. Jh. anzusetzen. Faber war ab 1538 Schulmeister (Lehrer für alle Fächer) an der Sankt-Georgen-Schule in Naumburg, ab 1544 Leiter der dortigen Stiftsschule. Zwischendurch bzw. zugleich – darüber schweigen die Quellen – war er seit Mai 1542 als Student an der Univ. Wittenberg immatrikuliert, wo er am 3. Febr. 1545 zum Magister artium promovierte. In Fabers Studienzeit fällt die Musikvorlesung Sixt Dietrichs an der Wittenberger Universität. Im Gefolge des Naumburger Reformators Nicolaus Medler ging Faber wahrscheinlich Anfang 1547 nach Braunschweig, wo er 1548 Rektor des Martineums wurde und – offensichtlich gleichfalls auf Anregung Medlers – seine drei Traktate verfaßte. 1549 kehrte Faber als Rektor der städtischen Lateinschule nach Naumburg zurück, mußte dieses wegen seiner antipäpstlichen Einstellung – er hatte Spottgedichte über den Papst vertont – bald aber schon wieder verlassen. 1551 hielt er Vorlesungen über Musik an der Univ. Wittenberg, ein Jahr später starb...