* 10. Dezember 1908 in Avignon, † 28. April 1992 in Paris, Komponist, Organist und Pädagoge. Messiaen entwickelte schon früh die künstlerischen Neigungen und weltanschaulichen Überzeugungen, die sein Leben und Schaffen bestimmten. Als älterer von zwei Söhnen des nordfranzösischen Anglisten Pierre Messiaen (1883–1957) und der südfranzösischen Dichterin Cécile Sauvage (1883–1927) wuchs er in einem poetisch-literarischen Umfeld auf. Die vom Symbolismus beeinflussten Gedichte seiner Mutter und die Shakespeare-Bände seines Vaters erweckten seinen »goût du merveilleux« (Br. Massin 1989, S. 27f.; s. Literatur 1.), eine ausgeprägte Vorliebe für das Wunderbare, Übernatürliche, die ihn nach eigener Aussage auch zu seinem unerschütterlichen, wenngleich durchaus individuell gefärbten katholischen Glauben führte (Br. Massin 1989, S. 27f.; s. Literatur 1.). Während der Vater im Krieg war (1914–1918), lebte Messiaen mit seiner Mutter und seinem Bruder Alain (der später Dichter wurde) in Grenoble. In der Gebirgslandschaft des Dauphiné erwachte seine Liebe zur Natur und zur Musik. Der frühreife Junge erschloss sich autodidaktisch am Klavier Opern mit vorwiegend phantastischen Sujets (Mozart, Don Giovanni und Die Zauberflöte; Berlioz, La Damnation de Faust; Wagner, Der Ring des Nibelungen) und begann zu komponieren (La...