*17. Juni 1910 in Basel, †19. Nov. 1986 in Dresden, Musikwissenschaftler. Goldschmidt studierte Dirigieren bei F. Weingartner am Basler Kons. und später bei H. Scherchen in Königsberg sowie Musikwissenschaft (K. Nef, J. Handschin), Ethnologie und Philosophie in seiner Heimatstadt. Dort wirkte er als Musikkritiker für die Basler National-Zeitung (1933–1939), später für Vorwärts (1945–1949), war an der Gründung und Gestaltung der Volkssinfoniekonzerte aktiv beteiligt und dirigierte nach 1945 einen Arbeiterchor. 1948 übersiedelte er nach Ost-Berlin, wo er in den Jahren 1949/50 die Leitung der Musikabteilung des unter sowjetischer Kontrolle betriebenen Berliner Rundfunks übernahm. Von 1950 bis 1955 lehrte er Musikgeschichte an der Hochschule für Musik in Berlin (DDR) und 1955/56 europäische Musik in der Volksrepublik China. 1957 hielt er Vorlesungen an der Humboldt Univ. Berlin und wurde dort im folgenden Jahr mit seiner Schubert-Biographie promoviert. Anschließend arbeitete er als freischaffender Musikwissenschaftler, bis er ab 1961 fünf Jahre dem von ihm aufgebauten Zentralinstitut für Musikforschung beim Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR vorstand. Seit 1965 war er freier Mitarbeiter an der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin (DDR).