*15. oder 16. Okt. 1679 in Louňovice pod Blaníkem (Launowitz unter dem Blaník, südöstl. von Prag), †23. Dez. 1745 in Dresden, Komponist. Zelenka war der Sohn eines Organisten; erhalten ist der Taufeintrag am 16. Okt. 1679. Über seine Jugend ist wenig bekannt. Er dürfte Schüler der Jesuiten am Prager Collegium Clementinum gewesen sein, dem er einige Werke widmete und aus dessen Umkreis auch das früheste Dokument stammt, das Zelenka mit Musik in Verbindung bringt (Libr. zum Schuldrama Via laureata ZWV 245, Prag 1704, Musik nicht erh.). 1723 erreichte diese Zusammenarbeit mit dem mythologischen Festspiel Sub olea pacis ZWV 175 anläßlich der Krönung von Kaiser Karl VI. und seiner Gemahlin Elisabeth Christina zu Königen von Böhmen ihren Höhepunkt, der zugleich einen Höhepunkt der öffentlichen Anerkennung für Zelenka bildete. Bereits im Libretto von 1704 hat Zelenka seinen zweiten Taufnamen Lukáš durch Dismas ersetzt, einen seit dem 5. Jh. belegten apokryphen Namen für einen der Verbrecher, die mit Jesus auf Golgatha gekreuzigt wurden. Das Motiv tiefster Zerknirschung im Angesicht Gottes scheint Zelenkas Leben geprägt zu haben; auf dem Titelblatt der späten Missa Dei Patris ZWV 19 (1740) bezeichnet sich der Komponist als...