*9. Juni 1810 in Königsberg (heute Kaliningrad), †11. Mai 1849 in Berlin, Komponist und Dirigent. Nicolai, das erste Kind des Musikers Carl Ernst Daniel Nicolai (1785–1854) und dessen Ehefrau Christiane Wilhelmine, geb. Lauber, wuchs bis 1820 bei Pflegeeltern auf, ehe der Vater selbst die Erziehung seines musikalisch begabten Sohnes übernahm. Mit den dabei angewandten Mitteln überforderte er ihn mehr und mehr; der 15jährige mußte schließlich das angesehene Friedrich-Gymnasium seiner Heimatstadt verlassen. Mitte Febr. 1826 setzte sich Nicolai aus Königsberg ab und schlug sich zwei Jahre lang als reisender Pianist durchs Leben. Nach einem körperlichen Zusammenbruch in Stargard/Pommern ermöglichte es ein Förderer dem mittellosen Nicolai, nach Berlin zu gehen, wo er sich Zelter, dem Leiter der Singakademie, vorstellen durfte. Dieser verschaffte ihm einen Studienplatz am Kgl. Inst. für Kirchenmusik und sorgte für Unterricht bei Emil Fischer (Gsg.), L. Berger (Kl.) sowie B. Klein (Kompos.). Bis Ende 1833 erwarb sich Nicolai ein solides kompositorisches Handwerk, dessen Fortschritte sich an zahlreichen Liedern (op. 3, 5, 7, 11, 13, 16, 18), Chorsätzen (op. 6, 10, 17) und groß besetzten Werken (Te Deum, 1832) erkennen lassen. Nicht weniger prägend für seine Persönlichkeit war die Zugehörigkeit zur Berliner Singakademie,...