* 3. Juni 1858 in Frankenthal (Pfalz), † 15. Juli 1928 in Dresden, Sänger. Der Bariton Karl Perron gab nach Gesangsstudien bei J. Hey (München) und J. Stockhausen (Frankfurt a.M.) sowie Konzerttätigkeit seit 1880 sein Operndebüt 1884 in Leipzig als Wolfram (Wagner, Tannhäuser). 1891 wechselte er an die Dresdner Hofoper, wo er während seines Engagements bis 1913 u. a. bei UA dreier Opern von R. Strauss mitwirkte: als Jochanaan (Salome, 1905), Orest (Elektra, 1909) und Baron Ochs auf Lerchenau (Der Rosenkavalier, 1911). Im Konzertsaal trat er bis 1924 in Erscheinung.Mit seiner ernsten Persönlichkeit und der ihm eigenen »Vornehmheit der Sangesweise und Tongebung« (Strauss an E. von Schuch, 7. Dez. 1910, s. Fr. von Schuch 1951) erschien Perron in der Rolle des Ochs vor allem H. von Hofmannsthal als eine – dem Erfolg des Rosenkavaliers gleichwohl nicht abträgliche – Fehlbesetzung. Perron galt dagegen als idealer Interpret melancholisch-dämonischer Charaktere, insb. entsprechender Wagner-Rollen, aber auch der Titelpartien in H. Marschners Hans Heiling und Mozarts Don Giovanni. In Bayreuth trat er als Amfortas (1889/1897, 1902/1904), Gunther (1902) und Wotan (1896/97) auf. Perrons nuancenreiche und psychologisch zwingende Gestaltung des Wotan wurde...