21. Okt. 1885 in Wien, 8. (nicht 9.) Nov. 1974 in Oxford, Komponist, Musikwissenschaftler und Byzantinist. Wellesz wurde in der Wohnung seiner Eltern (1. Bezirk, Schottenbastei 11) Samuel (Samú) und Helene (Ilona), geb. Lövenyi (Löwensohn), geboren, die aus Ungarn eingewandert und in Wien zu Wohlstand gelangt waren. Der Vater handelte mit Materialien für die Schuherzeugung, die Mutter entstammte einer musikalischen Familie und spielte mit dem Pianisten, Komponist und Pädagogen Carl Frühling (einem Brahms-Schüler) regelmäßig vierhändig Klavier; Frühling erteilte dem Knaben ab 1892 Unterricht auf diesem Instrument, später auch in Musiktheorie. Die Volksschule absolvierte Wellesz in der katholischen Privatschule der Schotten (Benediktiner), das humanistische Gymnasium in der Hegelgasse (1. Bezirk), wo er 1904 maturierte (Abitur). Wohl Anfang 1900 hatte das Erlebnis des Dgt. G. Mahler (mit dem Freischütz sowie mit Beethovens 9. Symph.) in dem Jüngling, der am Tag nach dem Opernbesuch zu komponieren begann (vgl. E. Wellesz 1981, S. 31), den Entschluß reifen lassen, sich der Musik zu verschreiben, doch bestand der Vater zunächst auf einem Jusstudium an der Wiener Universität. Daneben besuchte Wellesz aber von Beginn an mw. Vorlesungen G. Adlers, und 1905 wechselte er endgültig zum Hauptfach Mw., das...