1. Johann d.Ä., * 1496 in Kahla (Thüringen), † 1570 in Torgau (laut verloren gegangenem Grabstein), KomponistWalter, Johann d.Ä.Johann d.Ä. Walter. Geburtsstätte war die Blankenmühle vor der Stadtmauer von Kahla (nicht Großpürschitz). Er hieß ursprünglich »Blankenmöller«, nach Adoption durch einen Verwandten dann Johann Walt(h)er. Nach Besuch der Lateinschulen in Kahla und Rochlitz studierte er ab 1517 an der Univ. Leipzig. Nähere Angaben über Studienfächer und -abschluß fehlen. Möglicherweise war G. Rhau, sein späterer Verleger, einer seiner akademischen Lehrer; vielleicht auch Joh. Galliculus. 1520/21 wurde Walter Sänger in der Hofkapelle Friedrichs des Weisen (1463–1525). Diese residierte vornehmlich in Torgau, zeitweise auch in Altenburg; Kpm. war Walters Landsmann C. Rupsch. Die Kapelle stand in der Tradition Adams von Fulda und H. Isaaks. Reisen mit dem Kurfürsten vermittelten Bekanntschaft mit zeitgenössischer Musik, etwa L. Senfls oder der burgundischen Schule.Spätestens seit 1524 hat Walter sich musikalisch und theologisch zu M. Luthers Reformation bekannt: mit seinem Geystliche gesangk Buchleyn, dem ersten Chorgesangbuch mit Bearbeitungen reformatorischer Kirchenlieder. »Johannes, der Singer« galt nun als »Componist in der kurfürstlichen Cantorey«, ja als Begründer reformatorischer Kunstmusik, »denn er das Gesang, so...