*15. Aug. 1890 in Paris, †5. Febr. 1962 ebd., Komponist. Der einzige Sohn des Außenhandelskaufmanns Antoine Ibert (1853–1933) und seiner Frau Marguerite, geb. Lartigue (1863–1934), einer talentierten Pianistin, begann seine musikalische Laufbahn bereits als Vierjähriger mit Violin- und Klavierstunden im Elternhaus. Sowohl seine Mutter, deren Vorliebe J. S. Bach, Mozart und Chopin galt, als auch seine spätere Klavierlehrerin Marie Dhéré (1867–1950) unterstützten die offenkundige Begabung des jungen Ibert nach Kräften. Im Hause seines Onkels Adolphe Albert (1855–1938), eines impressionistischen Malers, begegnete er als Heranwachsender tonangebenden Künstlern der Epoche wie Claude Monet, Paul Signac, Henri de Toulouse-Lautrec und Camille Pissarro. M. de Falla, ein Freund der Familie Ibert, befürwortete die Bewerbung des Jünglings Ibert für weiterführende Studien am Pariser Conservatoire. Dieser Entscheidung waren halbherzig betriebene, fruchtlose Ausbildungsversuche zum Kaufmann vorangegangen. Auch das Eigenstudium der Harmonielehre, die Komposition von Liedern und Walzern und Schauspielunterricht unter Paul Mounet hatte der Theaterenthusiast Ibert vor seinen Eltern aus Furcht vor Mißbilligung anfangs verbergen müssen. Parallel zum Unterricht am Cons. verdiente er seinen Lebensunterhalt als privater Musikpädagoge, komponierte populäre Chansons und Tanzmusik (zuweilen unter dem Pseudonym William Berty publiziert), schrieb Einführungstexte für Konzerte und improvisierte regelmäßig als Pianist in einem Stummfilmkino...