*17. Juni 1818 in Paris, †18. Okt. 1893 in Saint-Cloud bei Paris, Komponist. Gounod stammt aus einer Familie, die sich bis ins 17. Jh. zurückverfolgen läßt und von 1730 bis 1805 im Louvre als der Heimstatt von Künstlern und Handwerkern ansässig war. Der Vater François-Louis (1758–1823), Maler und befreundet mit Jean Auguste Dominique Ingres, gewann 1783 den Rompreis, hatte aber keine großen künstlerischen Ambitionen, so daß seine aus Rouen gebürtige Frau Victoire Lemachois (1780–1858), die er 1806 geheiratet hatte, manche Details seiner Bilder ergänzte. Als der Vater starb, war Gounod gerade fünf Jahre alt; und folglich sollte die Mutter, eine von Louis Adam, dem Vater Adolphe Adams, ausgebildete Pianistin, eine um so bedeutendere Rolle für Gounod spielen. Sie sorgte für eine gute Schulausbildung am Lycée Saint-Louis, ergänzt durch privaten Harmonie- und Kontrapunktunterricht bei A. Reicha. Nach dessen Tod 1836 wurde Gounod Schüler am Cons., in Kontrapunkt bei Fr. Halévy und in Komposition zunächst bei H. M. Berton, dann bei J.-Fr. Le Sueur und anschließend bei F. Paer. Obgleich die Mutter dem Sohn nur auf Anraten des Schuldir. und dann auch Reichas das Musikstudium erlaubt hatte, unterstützte sie nun zielbewußt die Karriere des Sohnes. Schon ein Jahr nach...