*15. Febr. 1760 in Drucat-Plessiel (bei Abbeville, Dép. Somme), †6. Okt. 1837 in Paris, Komponist, Kapellmeister und Kompositionslehrer. Von bescheidener, ländlicher Herkunft erhielt Lesueur ab 1770 eine Ausbildung als Chorknabe im Internat der Kathedrale von Amiens, wo er zuletzt ein Jahr den in lateinischer Sprache abgehaltenen Rhetorikunterricht des dortigen Collège besuchte. Seine wichtigste Orientierung blieb Rousseaus Dictionnaire de musique (P. 1768). Aus den ersten Jahren als Kirchenkpm. seit 1776 in Sées, Dijon und Le Mans sind noch keine Werke überliefert; die kurze Pariser Lehrzeit 1779 bei Abbé N. Roze gab vermutlich den Impuls zu den ersten Motetten mit Orchesterbegleitung, die entstanden, seit Lesueur ab 1783 der Kirchenmusik von Tours vorstand. Roze förderte Lesueur, indem er dessen Werke in Paris bekannt machte. 1784 wurde Lesueur nach Paris an die Kirche Saint-Innocents berufen. Nicht zuletzt der zunehmenden Präsenz seiner Motetten in den Concerts spirituels (1782–1786) verdankte er im Mai 1786 seine Ernennung zum Kpm. an Notre-Dame. Die Erfahrung der machtvollen Wirksamkeit großer Massen, die er hier machte, prägte Lesueur nachhaltig. In seinem seit dem Jahreswechsel 1786/87 veröffentlichten Exposé d’une musique une legte er sein musikdramatisches...