* get. 25. Febr. 1735 in Großenbehringen (Thür.), † 29./30. Nov. 1792 (beerdigt 1. Dez.) in Weimar, Komponist, Organist und Musikschriftsteller. Der Sohn des wohlhabenden Jagdbeamten Johann Philipp Wolf besuchte die Gymnasien in Eisenach und Gotha. In Gotha lernte er die Werke C. Ph. E. Bachs sowie C. H. Grauns kennen und hatte als Chorpräfekt Gelegenheit, sein bereits früh zutage getretenes kompositorisches Talent zu entwickeln. 1755 immatrikulierte er sich an der Univ. Jena und übernahm in der Folge die Leitung des Collegium musicum; hier machte er, nach eigenen Worten, »fleißig neue Musiken, und führte sie in dem Collegio musico auf. […] Das trug mir so viel ein, daß ich davon leben konnte« (zit. nach J. F. Reichardt 1795, S. 276f.). 1758 wandte sich Wolf nach Leipzig und, da er »dort nicht bestehen konnte« (ebd.), kurz darauf nach Naumburg; hier logierte er als Musiklehrer im Hause der Familie von Ponickau. Im Zuge einer geplanten Italienreise gelangte er nach Weimar, wo er 1761 KonzM und 1763 Org. der Herzoglichen Kapelle (als Nachfolger Joh. C. Voglers) sowie Musikmeister der Herzogin Anna Amalia wurde. Diese veranlaßte 1768 seine Ernennung zum Hofkomponisten. 1770 heiratete Wolf die...