*8. Sept. 1588 in La Soultière, †1. Sept. 1648 in Paris, Musiktheoretiker. Marin Mersenne erhielt am Kolleg von Le Mans seine Schulausbildung und studierte von 1604 bis 1609 am Jesuitenkolleg von La Flèche, wo ihm eine solide Allgemeinbildung vermittelt wurde. Er setzte seine Studien am Collège Royal und an der Sorbonne fort, bevor er 1611 in den Orden der Pères minimes eintrat. Sein Noviziat verbrachte er im Kloster von Nigeon, später im Kloster von Saint-Pierre de Fublaines (bei Meaux). Dort legte er am 17. Juli 1612 die Gelübde ab und wurde schließlich im Couvent des minimes in der Nähe der Place Royale in Paris aufgenommen, wo er im Okt. 1612 die Priesterweihe empfing. Von 1614 bis 1619 unterrichtete er verschiedene Fächer im Kloster von Nevers, darunter besonders Philosophie und Theologie. Nach seiner Rückkehr in das Pariser Kloster blieb er dort – abgesehen von einigen kurzen Reisen in die Provinz, in die Niederlande (wo er R. Descartes begegnete) oder nach Italien – bis zu seinem Tode wohnen. Diese räumliche Gebundenheit hinderte ihn keineswegs daran, sich über alle wissenschaftlichen Aktivitäten seiner französischen und ausländischen Zeitgenossen zu informieren. Das geht aus dem Briefwechsel hervor, den er mit...