*14. Aug. 1690 in Augsburg, †11. Okt. 1741 ebd., Komponist und Musikdirektor. Der Sohn eines Soldaten trat am 1. März 1697 in das ev. Gymnasium St. Anna in Augsburg ein. Spätestens 1698 war er hier Psalmist und bald Mitglied des Chorus musicus. Am 12. Dez. 1711 genehmigte ihm das Scholarchat das Studium bei J. S. Bach in Weimar. Dessen Unterricht in Komposition und Klavierspiel, »auch bißweilen zu anderen Instrumenten« (Brief vom 30. April 1712; s. F. Krautwurst 1986, S. 180f.), der zum Jahreshonorar von 80 Reichsthalern (120 Gulden) täglich auf sechs Stunden veranschlagt war, genoß er von April 1712 bis Ende Sept. 1713. In Augsburg wurde er am 9. Dez. 1713 als Nachfolger von Daniel Merck (1650–1713) zum Kantor und auf ein Präzeptorenamt an St. Anna berufen. Neben der Einführung der Kirchenkantate leitete er 1718 mit einer Denkschrift (s. K. Pittroff 1931, S. 171–173) die Verbesserung des Gemeindegesangs in Augsburg ein. Ab 1720 wirkte er hier auch als MD. aller ev. Kirchen. Durch die Errichtung eines Collegium musicum (1713), die Begründung öffentlicher Konzerte und die intensive Pflege von Oratorienaufführungen machte er sich auch um das bürgerliche Musikleben verdient.