†18. Dez. 1781 in Paris, †26. April 1842 ebd., Chorleiter, Musikpädagoge und Komponist. Als Sohn des Kommandanten der Zitadelle von Perpignan, François Bocquillon, begann er bereits 1793 eine militärische Laufbahn, trat 1795 aber in die Schule Liancourt und 1801 in das Pariser Cons. ein, wo er vor allem Gesang bei Fr.-J. Gossec studierte. 1803 wurde er an der Militärschule Saint-Cyr répétiteur und später Musiklehrer. 1806 fing er an, sowohl Lieder zu vertonen als auch sich der Musiklehre zu widmen, für die er sich seit 1810, als er Prof. am angesehenen Lyceum Napoléon (später Collège Henri IV) wurde, bis zu seinem Lebensende passioniert einsetzte. Ausgehend von den Erfolgen an der Modellschule Saint-Jean de Beauvais wurde Wilhem 1820 von staatlicher Seite mit der Organisation des Musikunterrichts an einer stetig zunehmenden Zahl Pariser Grundschulen beauftragt. 1833 vereinte er erstmals seine früheren Schüler für ein Chorkonzert zu einem einzigen Großchor, eine Idee, die er dann auf Erwachsenen- und Arbeiterchöre übertrug und mit der Wilhem zum Begründer der sog. Orphéons wurde. Er selbst leitete ab 1836 wöchentlich zehn solcher Klassen mit jeweils mehreren 100 Teilnehmern. Hochangesehen erhielt er 1835...