*16. Dez. 1882 in Kecskemét, †6. März 1967 in Budapest, Komponist, Volksmusikforscher und Musikpädagoge. Kodálys Vater, Frigyes, war Bahnhofsvorsteher in Szob (1883/84), Galánta (heute: Galanta, Slowakei; 1885–1892) und Nagyszombat (heute: Trnava, Slowakei; 1892–1910). So lernte Kodály schon als Kind Ungarns Provinz kennen, was für seine spätere Entwicklung wohl von entscheidender Bedeutung war. Sein Vater und seine Mutter, Paulina Jaloveczky, waren Musikliebhaber, und Kodály machte sich bereits im Elternhaus mit der klassischen Kammermusik-Literatur vertraut. Als Gymnasialschüler in Nagyszombat lernte er autodidaktisch Klavier, Violine, Violoncello und Harmonielehre. Er spielte im Orch. der Schule und sang im Chor. Dennoch interessierte er sich mehr für die Komposition. In Schülerkonzerten wurden seine ersten Kompositionen (Ouvertüre d-Moll, 1897; Trio Es-Dur, 1899) aufgeführt.Neben dem wachsenden musikalischen Interesse studierte der junge Kodály die lateinische und altgriechische Sprache. In Budapest absolvierte er 1900 die Aufnahmeprüfungen an der Péter-Pázmány-Univ. und an der Musikakademie. An der Univ. studierte er deutsche und ungarische Sprache und Literatur. Ferner wurde er in das Eötvös-Kollegium aufgenommen. Dieses Kollegium wurde 1895 gegründet, um eine neue ungarische Intelligenz von hoher Bildung heranzuziehen. Kodály studierte hier ungarische sowie europäische Literaturgeschichte, Linguistik, Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch) und...