*1493 oder 1494, möglicherweise in Axel, vor dem †14. Jan. 1541 in Brügge, Komponist und Sänger. Hellinck wurde am 24. Mai 1506 als Chorknabe an der Kirche St. Donatian in Brügge aufgenommen; er wird als Sohn des Johannes Hellync und als Kleriker der Diözese Utrecht genannt. Nach dem Stimmbruch im Jahr 1511 wurde er für den Schulunterricht freigestellt, kehrte aber bereits 1513 als virgifer (Kirchendiener) an St. Donatian zurück. Im Dez. 1515 verließ Hellinck Brügge; sein Verbleib in den darauffolgenden Jahren war lange im Dunkeln, bis Richard Sherr 1989 Dokumente publizierte, die den Komponisten an der päpstlichen Kurie in Rom nachweisen: Am 1. April 1518 reichte »Lupus Hellinch«, 24 Jahre alt und Kaplan in Brügge, ein Bittgesuch ein, das ihn als »familiaris continuus commensalis« nennt, als ständiges Mitglied des päpstlichen Haushaltes, und in dem er den Antrag auf Priesterweihe stellt. Am 12. April wurde ihm seitens der Kurie genehmigt, Rom zu verlassen, um seine – nicht näher spezifizierten – Angelegenheiten zu regeln. Hellinck hatte sich also allem Anschein nach Rom begeben, um dort Theologie zu studieren. Die somit nunmehr unzweifelhafte Präsenz Hellincks in Italien wirft allerdings...