* um 735 in Northumbrien, † 19. Mai 804 in Tours. Alkuin erhielt seine Ausbildung an der Kathedralschule zu York, wo er dann auch als Lehrer und Bibliothekar tätig war. Auf einer Romreise lernte er 781 in Pavia Karl d.Gr. kennen, der ihn an seinen Hof einlud. Seit 782 wirkte Alkuin im Frankenreich als Leiter der Hofschule und Berater Karls in theologischen Fragen und Angelegenheiten der Bildung. Als Lehrer versammelte er einen großen Schülerkreis um sich, zu dem neben Karl selbst unter anderem Einhard und Hrabanus Maurus gehörten. Obwohl er zeit seines Lebens Diakon blieb, übertrug ihm Karl die Abteien von Ferrières und 796 Saint-Martin in Tours, wo er seit 801 lebte.Das überaus reiche literarische Erbe Alkuins umfaßt neben Schriften zur Bibelexegese, Dogmatik, Hagiographie, Gedichten und Briefen mehrere didaktische Werke zu Grundfragen des Studiums und der Wissenschaft, Rhetorik, Dialektik und Orthographie. In diesem Rahmen soll er nach Ausweis seiner Vita aus dem 9. Jh. (MGH, Scriptores XV/1, S. 194) auch über Musik geschrieben haben. Der Bibliothekskatalog von Fulda (9. Jh.) nennt unter seinem Namen eine Schrift De musica. Ob die bei Gerbert (GS 1, S. 26f.) abgedruckte Abhandlung über die Kirchentonarten, die mit dem 8. Kapitel der ...