fl. um 1450, Komponist. Dem Stil seiner einzigen erhaltenen Komposition, der dreistimmigen Missa sine nomine und ihrer Überlieferung in einer um 1454 kopierten Schicht von Tr 90 (I-TRmp [TRbc] 1377) nach zu urteilen, lebte Tik um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Messe ist in Tr 90 wie auch in CZ-Pnm Ms. Strahov D.G.IV.47 anonym überliefert. Der Name des Komponisten findet sich in einer etwas späteren Abschrift des Werks in der fragmentarischen Hs. I-La 238 (jetzt auf etwa 1462 dat.), in der sie das erste kopierte Werk gewesen zu sein scheint. Tik konnte bislang urkundlich nicht identifiziert werden. Jedoch stand er sicher in Beziehung zu dem Komponisten Jacobus Tick (Tyck, Tijcke), der in den 1450er und 1460er Jahren in Leiden und Brügge aktiv war und Verbindungen zu Kreisen des holländischen Hofes hatte. Obwohl von Jacobus Tick keine Werke überliefert sind, ist bekannt, daß er 1458 eine Messe für St. Martin sowie 1468 eine unbenannte neue Messe komponierte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich bei den beiden Musikern um denselben Komponisten handelt. Dies würde jedoch voraussetzen, daß der Schreiber der Hs. I-La 238 den Vornamen falsch abgeschrieben oder falsch in Erinnerung gehabt hat....