* 3. März 1786 in Colmar, † 16. Sept. 1820 in Paris, Pianistin und Komponistin. Marie Bigots Eltern waren Musiker; den ersten Klavierunterricht erhielt sie von der Mutter. 1791 siedelte sie mit ihrer Familie nach Neuchâtel in die Schweiz über. Am 9. Juli 1804 heiratete sie dort den bretonischen Adeligen Paul Bigot de Morogues und begleitete ihn nach Wien, wo er Bibliothekar des Grafen Andrej K. Rasumovskij wurde. Aufgrund ihres exzellenten Klavierspiels kam sie rasch in Kontakt mit den musikalischen Größen der Stadt. Am 20. Febr. 1805 spielte sie Haydn vor, der entzückt ausrief: »Mein liebes Kind, das ist nicht meine Komposition; das haben Sie komponiert, nicht bloß gespielt!«. Am 1. Mai 1805 debütierte sie öffentlich in einem Augarten-Konzert, weitere Auftritte folgten. Enge Freundschaft verband sie mit Beethoven, der ihr Können außerordentlich schätzte. Im Sommer 1806 spielte sie ihm die Appassionata aus dem Autograph, das er ihr später schenkte. Sie schrieb eine Klaviersonate op. 1 und ein Andante varié op. 2, die in Wien erschienen. 1809 ging das Ehepaar Bigot nach Paris, wo Marie das französische Publikum mit Mozarts und Beethovens Klaviersonaten begeisterte. P. Baillot, L. Cherubini, J. L. Dussek und Joh. B. Cramer gehörten zu ihrem Freundeskreis....