*um 1555 (Geburtsort unbekannt), †12. Juni 1617 in Lüttich, Komponist. Die Familie von Bonhomme scheint aus Oupèye (zwischen Lüttich und Visé) zu stammen; der eigentliche Familienname soll Probus sein, Bonhomme ein Beiname. Aus Akten der Lütticher Archive ist ersichtlich, daß Pierre Bonhomme, Sohn des Henri Bonhomme, am 14. März 1579 in Lüttich in den geistlichen Stand aufgenommen wurde. Deshalb kann man sein Geburtsdatum um 1555 ansetzen. In römischen Diensten erhielt Bonhomme am 13. Sept. 1594 von Papst Clemens VIII. Amt und Würde eines Domherrn an der Kollegiatskirche Sainte-Croix in Lüttich. Er trat das Amt am 26. Jan. 1595 an und legte bei dieser Gelegenheit die litterae tonsurae vor (B-La, Collégiale Sainte-Croix, Conclusions capitulaires, R 62, fol. 206v-207). Am 2. Sept. 1604 nahm Bonhomme die Renovierungsarbeiten der Orgel von Sainte-Croix ab. 1608 wurde er zum grand chantre dieser Kollegialkirche gewählt. Am 28. Aug. 1612 verfaßte Pierre Bonhomme sein Testament, hauptsächlich zugunsten seines Bruders Jean Bonhomme, Bürger von Visé, und dessen Sohn Pierre Probus, genannt Bonhomme (um 1570–1664), der später (1633–1643) Kantor der Kathedrale Saint-Lambert in Lüttich war.