2. Viertel des 16. Jh. in der Provinz Siena, Todesdaten unbekannt, Komponistin, Lautenistin und Sängerin. Maddalena Casulana, deren musikalische Laufbahn vermutlich in Florenz begann, wirkte seit Ende der 1560er Jahre in den großen Zentren Norditaliens. Ein erstes Zeugnis ihrer Tätigkeit in Venedig gibt der Schauspieler, Dichter und Komponist Antonio Molino (um 1496–1571) im Vorwort seines Madrigalbuches I dilettevoli madrigali (Vdg. 1568). Er bezeichnet Casulana als seine Kompositionslehrerin und rühmt ihre Fähigkeiten als Sängerin und Lautenistin. Zu diesem Zeitpunkt genoß die Komponistin bereits ein hohes Ansehen außerhalb Italiens. In München führte O. di Lasso zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des bayerischen Erzherzogs Wilhelm V. mit Renata von Lothringen Casulanas fünfstimmige Vertonung eines Textes von Nicolò Stopio (Stoop) auf. Ihre Verbindungen zu Mäzenen in Mailand und Verona belegen die Widmungen ihrer Madrigalbücher von 1570 und 1583. Schwerpunkt ihres Wirkens war hingegen Vicenza, wo Casulana wahrscheinlich heiratete und den Namen Mezari annahm. Sie pflegte Kontakte zu dem Haus des venezianischen Stadthalters Francesco Pesaro (fl. 1569), dem Künstler Giambattista Maganza (fl. 1569–1585) und der Familie des Grafen Capra. Spätestens seit Anfang der 1580er Jahre betätigte sich Casulana an der berühmten Accademia Olimpica. Hier scheint sie den Musikerinnen Isabetta und...