spätestens *1487 vermutlich in Offenburg, †7. März 1553 in Straßburg, Organist, Liederschöpfer und Komponist. Er studierte 1503 an der Univ. Erfurt und trat später in den Predigerorden ein. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt; ob er mit dem Musiker und Humanisten O. Luscinius zusammengetroffen ist, bleibt ungewiß. Dachstein wurde am 11. März 1521 zum Org. an St. Thomas in Straßburg ernannt. Diese Berufung läßt vermuten, daß er zu diesem Zeitpunkt bereits einen beachtlichen Ruf als Musiker genossen hat. Im Sommer 1523 kam es zu einer Beschwerde des Dekans des Thomaskapitels. Dachstein verließ das Kloster und erhielt am 18. Juni 1523 das Straßburger Bürgerrecht. Als er sich ein Jahr später verheiratete, verbot ihm das Thomaskapitel das Orgelspiel während der Meßfeier. Doch die Ereignisse der Reformationsbewegung überstürzten sich, und Dachstein stellte sich ganz in den Dienst der neuen Kirche, für die er verschiedene Psalmlieder (Texte und Melodien) schuf. Als 1541 die Organistenstelle am Münster frei wurde, bewarb sich auch Dachstein, konnte die Stelle jedoch erst 1543 aus der Hand des Rates in Besitz nehmen. Neben dem (allerdings stark reduzierten) Orgeldienst an zwei Kirchen verpflichtete er sich vom April 1542 an auch...