* 25. Jan. 1867 in Lobbes (Hennegau), † 25. Sept. 1939 in Antibes (Dép. Alpes maritimes), Musikbibliograph. Nach seinem Studium am Cons. in Brüssel wurde Wotquenne dort 1894 Hilfssekretär (1896 Sekretär und Studieninspektor) und Bibliothekar. Er reorganisierte und erweiterte die Bestände, von denen er 1898 bis 1912 einen gedruckten Katalog vorlegte. Darüber hinaus sind als bedeutendste bibliographische Arbeiten die thematischen Kataloge der Werke Glucks und C. Ph. E. Bachs zu nennen. Wichtigster Erwerb während seiner Zeit als Bibliothekar war 1902 ein Teil der Sammlung Guido Richard Wagener. Das melodische Material für sein Répertoire Wotquenne (Solfèges) entnahm er verschiedenen Komponisten der Vergangenheit. Er war Mithrsg. der 1884 begonnenen GA der Werke Grétrys und führte nach Fr.-A. Gevaerts Tod 1908 das Répertoire français de l’ancien chant classique fort. 1913 ließ Wotquenne seine Privatsammlung versteigern, in der sich auch verschiedene Bände aus der Sammlung Wagener befanden. Von seiner Funktion als Bibliothekar 1918 entbunden, ließ er sich in Antibes als Gesangslehrer sowie Org. und Kpm. der Kathedrale nieder. 1929 verkaufte er die letzten wertvollen Stücke seiner Bibliothek an die Library of Congress, Washington D.C.