* 28. Okt. 1803 in Stuhlweißenburg (heute: Székesfehérvár), † 23. März 1877 in Florenz, Sängerin. Caroline Unger erhielt ihre Gesangsausbildung in Wien bei Joseph Mozzatti, Ugo Bassi, A. Weber und Joh. M. Vogl sowie in Mailand bei Domenico Ronconi. Bereits 1818 sang sie in Konzerten der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde, 1819 debütierte sie am dortigen Kärntnerthortheater, wo sie in den Folgejahren in Rollen des deutschen und italienischen Repertoires reüssierte. Seit 1822 in nahem Kontakt zu Beethoven stehend, sang sie 1825 das Altsolo bei der UA von dessen 9. Symphonie. Im gleichen Jahr wurde sie von Domenico Barbaia nach Neapel verpflichtet, um in den folgenden zwei Jahrzehnten an allen wichtigen Opernhäusern in Italien zu wirken, außerdem am Théâtre-Italien in Paris (1833/34), in Wien, Dresden und anderen deutschen Städten. Nach kurzer Verlobung mit dem Dichter N. Lenau (1839/40) heiratete sie 1841 den Kunstgelehrten François Sabatier. 1843 gab sie ihre Bühnenlaufbahn auf und wirkte noch einige Jahre als Konzertsängerin.Das weit über 100 Rollen umfassende Repertoire der Sängerin, deren Stimme sich in das heutige Fachsystem nicht einordnen läßt, reicht von Sopran-Primadonnenpartien bis zu Contralto-Männerrollen. Als eine der wenigen deutschsprachigen Sängerinnen, die in Italien Karriere machten, galt sie zugleich als bedeutende Interpretin...