*2. Okt. 1704 in Kostelec nad Orlicí (Adlerkosteletz, Ostböhmen), †30. Jan. 1774 in Wien, Komponist und Kapellmeister. Der älteste Sohn des Org. Václav Ignác Tůma (Wenzel Ignaz Tuma) erhielt die Grundlagen seiner Musikausbildung in der Familie. Er studierte wahrscheinlich bei den Prager Jesuiten und war laut G. J. Dlabacž Tenorist an der Prager Minoritenkirche S. Jacobi unter Leitung von B. M. Černohorský. Vor 1722 (laut Marpurg), spätestens 1729 wirkte er in Wien (Nachweis durch den Taufeintrag seines Kindes im Frühjahr 1729 in den Registern des Schottenklosters); für das Jahr 1731 ist er als »Compositor und Capellen-Meister« des Grafen Franz Ferdinand von Kinsky (seit 1723 Obristkanzler für Böhmen) belegt. Unter dessen Patronat bildete Tůma sich insb. im Kontrapunkt bei J. J. Fux weiter. 1734 bewarb er sich um die vakante Domkapellmeisterstelle in Prag, doch sein Gesuch mit Kinskys Empfehlung traf zu spät ein. Nach dem Tod des Grafen Kinsky (1741) und Kaisers Karl VI. (1740) wurde Tůma Kpm. der neu errichteten Hofkapelle der Kaiserinwitwe Elisabeth Christine, in der u. a. G. Trani und G. Ch. Wagenseil mitwirkten. Als nach dem Tod der Kaiserinwitwe (1750) die Kapelle aufgelöst wurde, gewährte ihm Maria Theresia (reg. 1740–1780) eine Pension, dank...