*23. April 1516 in Chemnitz, †17. Juli 1571 in Meißen, Dichter. Sein eigentlicher Name lautete Goldschmidt; um einer Verwechslung mit zahlreichen anderen Trägern des Namens Fabricius vorzubeugen fügte er in der Regel das Beiwort »Chemnicensis« hinzu. Er besuchte zunächst die städtischen Lateinschulen in Chemnitz und Annaberg, wo u. a. bedeutende Gelehrte wie Johann Rivius (1500–1553), Matthias Marcus Dabercusius und Leonhard Badehorn seine Lehrer waren. Zu seinen Mitschülern gehörten u. a. der spätere Grimmaer Rektor Adam Siber (1516–1584). Ab Sommer 1535 war Fabricius als Student in Leipzig immatrikuliert und studierte vor allem bei Caspar Borner (1492–1547); im Winter 1536 war er in Wittenberg immatrikuliert. Bevor er 1536 Lehrer in seiner Vaterstadt Chemnitz wurde, war er Borners Gehilfe an der Leipziger Thomasschule. 1539 schon wurde er Konrektor in Freiberg (Sachsen), ging aber noch im selben Jahr als Mentor mit dem jungen Wolfgang von Werther für vier Jahre nach Italien. Hier studierte er in Bologna (immatrikuliert 1541) und hielt sich in den Zentren der Gelehrsamkeit auf (Padua, Rom, Florenz, Venedig, Neapel). Er lernte eine Anzahl bedeutender italienischer Gelehrter kennen, mit denen er auch später noch in Verbindung stand. 1543 blieb er zunächst noch als Hauslehrer bei...