*22. Sept. 1918 in Źelazowa Wola (bei Warschau), †3. März 1988 in Kassel, Violinist. Nach erstem Unterricht bei seiner Mutter studierte Szeryng 1925 bis 1930 in Berlin bei W. Hess und C. Flesch. Nach einer Tournee setzte er 1934 bis 1937 seine Studien bei Gabriel Bouillon am Pariser Kons. fort; zugleich studierte er Komposition bei N. Boulanger und Kontrapunkt bei P. Juon. 1939 meldete sich Szeryng als Freiwilliger für die polnische Armee, 1940 wurde er aufgrund seiner Sprachbegabung Dolmetscher für den Exilgeneral Wƚadysƚaw Sikorski. Zwischen 1939 und 1945 gab Szeryng über 300 Konzerte für die alliierten Streitkräfte. 1942 begleitete er Sikorski nach Mexiko, um dort über eine Bleibe für 4000 polnische Kriegsflüchtlinge zu verhandeln; 1945 wanderte er selbst dorthin aus und nahm 1946 die mexikanische Staatsbürgerschaft an, 1948 bis 1956 hatte er eine Professur an der Univ. Mexiko inne. Szeryngs eigentliche Solistenkarriere begann 1957 mit einem Konzert in der Carnegie Hall, dem weltweite Tourneen folgten. 1975 wurde Szeryng Delegierter für Kultur bei der UNESCO in Paris als Repräsentant für Mexiko.