*28. Aug. 1775 in Paris, †24. Juli 1819 ebd., Sängerin und Komponistin. Als Tochter eines angesehenen Chirurgen pflegte Sophie Garre schon früh Kontakt zu den Künstlern und Literaten, die in ihrem Elternhaus verkehrten. Erst 14jährig veröffentlichte sie in Fachzeitschriften ihre ersten Romances und Chansonnettes. Mit 18 Jahren gezwungen, den 20 Jahre älteren Hellenisten Jean-Baptiste Gail (1755–1829) zu heiraten, entschied sie sich – den Erinnerungen F. Blanginis (1834) zufolge – jedoch für die Musik und trennte sich schon bald wieder von ihrem Ehemann. Bei Bernardo Mengozzi (1758–1800), Prof. am Pariser Cons., studierte sie Gesang, bevor sie eine Tournee durch den Süden Frankreichs und nach Spanien unternahm. Ihre Arbeit als Sängerin und die Publikation von Romances ermöglichten es ihr, den durch die Revolution verursachten wirtschaftlichen Ruin der Familie zu überstehen. Im Jahr 1797 komponierte sie zwei Airs für die Aufführung eines Stücks von Alexandre Duval (1767–1842) am Théâtre de la Cité, Montoni ou Le Château d’Udolphe. Um 1808 bis 1810 unterhielt sie einen Salon, in dem – zusammen mit Pierre-Jean Garat, Marie-Anne Barilli, Manuel Garcia u. a. – aktuelle Opernauszüge und geistliche Musik aufgeführt wurden. Sophie Gail studierte Komposition bei Fétis und...