*10. Juli 1899 in Marchienne-au-Pont (bei Charleroi), †12. Febr. 1970 in Paris, Komponist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Dichter. Souris besuchte die Musikakademie seiner Heimatstadt, trat zwölfjährig in das Brüsseler Cons. ein (u. a. 1. Preise in Fuge und V. 1917/18) und nahm privaten Unterricht bei Paulin Marchand und P. Gilson. 1925 begegnete er dem surrealistischen Dichter Paul Nougé. Er schloß sich der Brüsseler Gruppe Correspondance an, die sich gegen die etablierte Kunstwelt stellte und jeden Fomalismus ablehnte. Die Verleihung des Rubens-Preises 1927 ermöglichte ihm einen Aufenthalt in Paris, wo er die Künstler der französischen Avantgarde kennenlernte. Im Sommer 1935 nahm Souris an einem von H. Scherchen in Brüssel veranstalteten Dirigierkurs teil. Von 1937 bis 1946 war er ständiger Dgt. des Orch. des Institut national de radiodiffusion und leitete von 1944 bis 1949 das Séminaire des arts in Brüssel, wo er Einführungen in die zeitgenössische, insb. serielle Musik gab. Er stand der belgischen Sektion der ISCM (1946–1952) vor, war Hrsg. der Zs. Polyphonie (1947–1949) sowie nach verschiedenen Lehrtätigkeiten seit 1925 Prof. für Harmonielehre am Brüsseler Cons. (1949–1964).