* 7. Jan. 1710 in Toužim (Theusing bei Karlsbad), † 19. Sept. 1756 in Prag, Komponist, Geiger und Kapellmeister. Seinem (erfolglosen) Gesuch um die Kapellmeisterstelle am St. Veitsdom in Prag (1737) zufolge studierte er Komposition in Wien und wirkte bis 1737 in Prag als Komponist und zweiter Geiger in der Kapelle des für seine Verbindungen nach Italien bekannten Grafen Wenzel Morzin. Später war er Kpm. an St. Benedikt auf dem Hradschin (1739), an St. Simon und Juda (1744) und an der Kirche der Jungfrau Maria unter der Kette (um 1740, 1746). An St. Veit wirkte er vom 11. Jan. 1737 bis an sein Lebensende als zweiter Geiger; eine Bewerbung 1739 um die Stelle des ersten Geigers als Nachfolger von J. V. Fischer war erfolglos geblieben. Sehling vertrat den Kpm. Jan František Novák während dessen langer Krankheit. Zu seinen Kompositionsschülern gehörten J. Lohelius Oehlschlägel und J. Preissler. Sehlings Bruder Franz (František, 1715–1774), Tenor und Musiker, sang ab 1743 im St. Veitsdom und vertrat seinen Bruder während dessen Abwesenheit.