*2. Dez. 1760 in Vohburg (Donau), †17. Juli 1826 in München, Organist, Lehrer und Komponist. Nach einer wissenschaftlichen und musikalischen Grundausbildung (Gesang und Orgel) im Kloster Rohr bei Abensberg (Niederbayern) besuchte Graetz das Gymnasium in Ingolstadt und versah die Org.-Stelle an der Jesuitenkirche. Er hörte Vorlesungen in Rhetorik, Logik und Physik in Neuburg/Donau und wirkte als Org. am dortigen Seminar. Nach Ingolstadt zurückgekehrt, studierte er bei gleichzeitiger Anstellung als Org. an der Pfarrkirche Rechtswissenschaften. Nach einjähriger Tätigkeit am Landgericht Vohburg widmete er sich ausschließlich der Musik und nahm bei M. Haydn in Salzburg Unterricht in Kontrapunkt und Komposition. Ein Gönner ermöglichte ihm außerdem einen Studienaufenthalt bei F. G. Bertoni in Venedig. Weitere Studienreisen führten ihn nach Padua, Vicenza und Verona, wo er Konzerte und Opernaufführungen besuchte, um zusätzliche künstlerische Erfahrungen zu sammeln. 1788 ließ er sich in München nieder, wo er bis zu seinem Tode blieb und den Titel eines Hofklaviermeisters und Lehrers der Tonkunst erhielt.