* get. 6. Juni 1735 in Coburg, † 23. Nov. 1787 in Gotha, Komponist. Schweitzer erhielt ab ca. 1745 eine Ausbildung als Sängerknabe bei Herzog Ernst Friedrich Carl in Hildburghausen. Dort spielte er zeitweise Cello und Viola in der Hofkapelle. 1758 hielt er sich zum Unterricht bei J. Fr. Kleinknecht in Bayreuth auf. Aufgerückt zum hzgl. Kammermusikus, wurde ihm 1764 bis 1766 eine Ausbildungsreise nach Italien finanziert. Im Anschluß hieran wurde er zum Kpm. ernannt. Er schloß sich nach Auflösung der Hildburghäuser Oper 1769 der zunehmend erfolgreichen Theatergruppe des Abel Seyler als Kpm. an und gelangte mit der Truppe 1771 nach Weimar. In dieser Zeit betätigte er sich hauptsächlich als Komponist von komischen Singspielen. Er vertonte auch eine Übersetzung von Jean-Jacques Rousseaus Pygmalion als Melodram. Ein großer Teil der Arbeiten Schweitzers waren Ballettmusiken für Aufführungen am Hoftheater; er schrieb insg. 46, die sämtlich – wie ein großer Teil seiner Werke – verloren sind. Höhepunkt der Zusammenarbeit mit dem von Herzogin Anna Amalia als Prinzenerzieher nach Weimar berufenen Christoph Martin Wieland war die am 28. Mai 1773 uraufgeführte Oper Alceste. Nach dem Brand des Schloßes 1774 wurde die Seyler’sche Truppe am Hof...