* get. 15. Okt. 1673 in Seifhennersdorf bei Zittau, † 19. Dez. 1739 in Darmstadt, Komponist, Sänger und Pantaleonspieler. Von seinem Vater, einem Schullehrer und Org. in Eibau, erhielt er erste musikalische Unterweisungen. Nach dem Besuch des Zittauer Gymnasiums studierte er ab 1696 an der Leipziger Universität. Während seiner Studienzeit wirkte er als Sänger bei Kirchenmusiken (u. a. an der Thomaskirche) und Opernaufführungen mit. In Leipzig entstand seine Oper Der ungetreue Schäfer Cardillo (verschollen), die hier 1703 unter Telemanns Leitung erklang und in der Grünewald selbst die Titelrolle sang, ebenso in Die errettete Unschuld oder Germanicus Römischer General (1704 Leipzig), die auch in Hamburg und Naumburg (beide 1706) gespielt wurde. 1703 ging er als Bassist an die von R. Keiser geleitete Hamburger Oper und war von 1709 bis 1711 Vizekpm. und Kammermusicus am Weißenfelser Hof unter J. Ph. Krieger, dessen Tochter Johanna Rosina er heiratete. 1711 kam Grünewald vermutlich auf Empfehlung Graupners an den Darmstädter Hof, wo er zunächst in Vertretung Graupners, später als Vizekpm. bis zu seinem Lebensende tätig war. Von Darmstadt aus unternahm er auch Konzertreisen durch Deutschland als Virtuose auf dem Pantaleon (u. a. 1717...