*30. März 1835 in Mainz, †26. Dez. 1916 in München, Komponist und Dirigent. Scholz erhielt als Kind Unterricht in Harmonielehre bei H. Esser und in Klavier, absolvierte jedoch zunächst eine Lehre zum Lithographen, bevor er 1855/56 bei S. Dehn in Berlin Komposition studierte. 1856 wurde er Lehrer an der Kgl. Musikschule in München, im Jahr darauf Opernleiter am Zürcher Theater. Danach war er Kpm. am Nürnberger Stadttheater, von 1859 bis 1865 als 2. Kpm. am Hannoverschen Hoftheater und 1865/66 Dgt. der Società Cherubini in Florenz. Ab 1866 lebte er in Berlin als Pianist, Dgt. und als Lehrer am Kullakschen wie am Sternschen Konservatorium. Seit 1871 war er Leiter des Breslauer Orchestervereins; die dortige Univ. verlieh ihm 1883 die Ehrendoktorwürde. Im gleichen Jahr ging er als Dir. des Hochschen Kons. nach Frankfurt, wo er ab 1884 den Rühlschen Gesangsverein leitete. Nach seiner Pensionierung 1908 übersiedelte er nach Florenz, seine letzten drei Lebensjahre verbrachte er in München. Scholz war befreundet mit Cl. Schumann, Brahms, J. und A. Joachim, mit den Malern Friedrich Kaulbach, Moritz von Schwind und Adolph Menzel sowie mit dem Philosophen Wilhelm Dilthey.