* 11. Jan. 1943 in Basel, Musikwissenschaftler. Max Haas studierte Mw., slawische Philologie und mittelalterliche Kirchen- und Dogmengeschichte an den Univ. Basel und Heidelberg. 1970 wurde er in Basel mit einer Arbeit über byzantinische Notationen promoviert und im gleichen Jahr Mitarbeiter am musikwissenschaftlichen Inst. der Universität. Im Wintersemester 1976/77 habilitierte er sich dort über die Beziehung zwischen Musiklehre im Mittelalter und Scholastik (Teildr. s. Haas 1982) und wurde 1982 a.o. Professor. Nebenbei lehrte er in der BRD, in Israel (Univ. von Bar Ilan) und am Graduate Department der City Univ. von New York. Forschungsschwerpunkte sind 1. – ausgehend von der Annahme, daß ›Musik‹ begriffsgeschichtlich nicht ein Medium meint, sondern eine spezifische Anschauungs- und Denkform – die Erforschung von ›Musik‹ (dem ursprünglich griech. Modell) in den drei Schriftreligionen; dabei geraten auch die autochthonen, mit dem Begriff ›Musik‹ nicht faßbaren Traditionen in Judentum und Islam in den Blick; 2. die Entwicklung computergestützter Mw. zur Analyse großer Corpora mit besonderer Betonung des Problems ›mündliche Tradition‹.